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Es werden Posts vom 2011 angezeigt.

Da geht noch was.

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Im vergangenen Jahr hatte ich bereits zweimal die seltene Gelegenheit, einige Protoypen des brandneuen Roding zu bewegen. Wer meine Liebe zu leichten, sportlichen und präzise zu dirigierenden Kraft-Fahrzeugen kennt, der kann ermessen, wie viel Spaß mir die Testfahrten in dem agilen Mittelmotor-Roadster gemacht haben. Vor allem, wenn ich die bisherigen Eckdaten ins Gedächtnis zurück hole: Carbonfaserverstärkter Monocoque plus Vorder- und Hinterwagen in Aluminium Spaceframe Bauweise addieren sich zu niedrigen 950 kg, die von einem 305 PS starken 5-Zylinder-Turbotriebwerk aus dem Ford RS rasend schnell ans obere Ende der Fahrspaßskala katapultiert werden. Das resultierende Leistungsgewicht von adrenalinfördernden 2,79 kg/PS kann sich auf Hochleistungsbremsen sowie ein mehrfach einstellbares Fahrwerk verlassen, das direkt aus dem Rennsport stammt und durch ein ungewöhnlich präzises und direktes Handling glänzt. Wie gesagt, bei diesen Eckdaten handelt es sich um bisherige. Denn, so die visi

Mobile Tarnkappe.

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(Disclaimer: Dont’t try this at home.) Ein Hyundai also. Anstatt den mir zugewiesenen südkoreanischen Mietwagen am Europcar-Counter im Flughafen Rom empört zurückzuweisen und auf dem gebuchten italienischen Fabrikat zu bestehen, übernehme ich ungewohnt widerspruchslos den Schlüssel zu einem silbergrauen Hyundai i30. Nicht, um –wie die Website von Hyundai Motor Deutschland betont- „den Alltag von seiner schönsten Seite zu erleben“. Sondern weil ich mittlerweile fast jedes aktuelle Mietwagenmodell gefahren bin. Außer einem Hyundai. Die Abneigung gegen alles Praktische entwickelte sich schon früh in meiner Kindheit. Wenn mir meine Mutter eine Jacke kaufte, die sie als praktisch bezeichnete, konnte ich sicher sein, dass ich mich damit bei meinen Kumpels auf der Straße nicht sehen lassen konnte. Der Hyundai i30 ist ein praktisches Auto. In einer Zeit, in der nicht mehr leidenschaftliche Automobilkonstrukteure das unternehmerische Sagen haben, sondern Controller vor dem Gleichteilebaukasten

Kurven-Reich.

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Eben habe ich noch in der Bahnhofsbuchhandlung nach dem neuen Curves-Magazin gesucht -vergeblich, by the way-, da entdecke ich bei den Kollegen von formfreu.de eine bebilderte Kurzvorstellung. Am besten einfach mal hinklicken: http://www.formfreu.de/ Ein Filmchen ist auf der Curves-Website auch zu sehen: http://www.curves-magazin.com/

Less speed. More fun.

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Kürzlich jagte Gavin Green, Kolumnist des englischen CAR Magazins, mit einer Topspeed von 72 km/h den Col du Galibier hinunter. Dabei, so schreibt er, hätte er mehr Spaß gehabt als in einem McLaren MP4-12C oder Ferrari 458 mit doppeltem Tempo. Gavin Green saß auf einem Rennrad. Ich kann sein Erlebnis sehr gut nachvollziehen. Zunehmend machen die heutigen Super/Sportwagen erst ab einer Geschwindigkeit Spaß, die nur auf einer Rennstrecke zu realisieren ist. Bei 100 km/h bewegen sie sich so einschläfernd, spaßfrei und computerkontrolliert wie eine normale Familienkutsche. Sicher, ich bin auch schon mit solch längsdynamisch optimierten Supersportwagen auf einem freien Stück Autobahn über 300 km/h gefahren. Und klar, man kann so etwas aufregend nennen. Aber Spaß macht es nicht. Leichte Sportwagen dagegen, die auf jeden Lenkbefehl agil und messerscharf reagieren, die ansatzlos beschleunigen und auf kurzem Weg präzise bremsen -sagen wir mal wie ein Caterham 7 oder Lotus Elise- lassen das Herz

Moderne Zeiten.

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Die Zukunft ist auch nicht mehr das, was sie einmal war. Vor wenigen Tagen hatte ich die Gelegenheit, mir einen Vortrag zum Thema Mobilität der Zukunft anzuhören. Zentrale, wenn auch leicht überspitzte These war das absehbare Ende der individuellen Motorisierung, die Prof. Stephan Rammler als Leiter des Instituts für Transportation Design zur Diskussion stellte. Mit durchaus nachvollziehbaren Argumenten, muss dazu gesagt werden. Alles, was meine Freiheit als begeisterter automobiler Individualverkehrer bedroht, stößt zunächst auf heftige Gegenwehr. Aus den tiefsten, von düsterem Pessimismus besetzten Windungen meines Gehirns lösen sich sofort rabenschwarze Gedanken, die mit dem Schlachtruf „Verzicht! Verzicht!“ wie eine Horde apokalyptischer Reiter über meinen Zukunftsoptimismus herfallen. Doch unverzüglich regt sich Widerstand. Dass der Privatbesitz eines Fahrzeugs in nicht allzu fernen Tagen Geschichte sein soll, das wollen wir doch erst mal erleben. Oder besser: nicht. Doch dann fie

Auch Milchstrassen-tauglich.

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Ob es in der griechischen Mythologie einen Helios gäbe, der bekanntlich in einem Feuerwagen über den Himmel jagt, wenn dieser blondgelockte Jüngling in einem Elektromobil durch die Wolken surren müsste? Das akustisch-visuelle Erlebnis wäre zumindest ein weit weniger beeindruckendes. Der Roding, über den ich bereits berichtet habe, bekommt ein neues Triebwerk. Kein elektrisches, sondern ein sechszylindriges. Eines der feinsten, stärksten, wirtschaftlichsten und akustisch betörendsten seiner Klasse. Eines, das auf Helios’ Wunschliste ganz oben gestanden hätte, wäre es damals lieferbar gewesen. Wahrscheinlich hätte Helios sogar am neuen Erscheinungsbild Gefallen gefunden, denn auch das hat sich mittlerweile geändert. Drastisch geändert. Auch wenn ich das Ergebnis noch nicht 1:1 vor mir gesehen habe, so ahne ich doch, dass sich das gesamte Projekt langsam zu einem sehr vielversprechenden, wahrscheinlich sogar aufregenden Ganzen zusammenfügt. Die Jury des Bayerischen Gründerpreises 2011 sch

Doppelte Freude.

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Winkende Hände, strahlende Gesichter und glänzende Augen begrüßen uns, als wir am frühen Nachmittag auf die kleine Bar hoch oben im ligurischen Bergdorf zurollen. Plastikstühle klappern zurück, um die blumengeschmückte Terrasse für eine umgehende Begutachtung und Diskussion der auf eine kurze Espressopause abgestellten Fahrzeuge zu verlassen. Kameras werden gezückt, schwarzgelockte Kleinkinder zu Erinnerungszwecken in den Tiefen des Fahrersitzes versenkt und unverzüglich mit Mamas Handy verpixelt, während die schwere väterliche Hand anerkennend den gesamten Schulterbereich des Super 7 Fahrers abklopft. Complimento! Ein Bild der Freude, das Fremd- und Eingeborene für einen herzlichen Moment miteinander verbindet. Momente, die ein Super 7 scheinbar mühelos aneinander zu reihen vermag. (Anm. d. Verf.:) Ich werfe, wenn es nicht speziell um den Caterham geht, im folgenden die Bezeichnungen Super 7 und Seven wild durcheinander. Natürlich ist mir bewusst, dass der eine die originale Kopie des

Vorsprung durch Leidenschaft.

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Von Audi kommt ein, wie ich finde, ebenso informativer wie hervorragend exekutierter kleiner Film über die 24 Stunden von Le Mans aus der Sicht von Allan McNish. Kompliment, sehr gut gemacht. http://www.allanmcnish.com/ http://www.audi.de/

Einsatzfahrzeug.

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Natürlich sind Michael und Maximilian Stoschek nicht die einzigen, die ihren Traum vom Traumauto über viele Jahre mit hohem zeitlichen und finanziellen Aufwand realisiert haben. Aber sie zählen mit Sicherheit zu den ganz, ganz wenigen Enthusiasten, die diese wertvolle Pretiose dann nicht sauber poliert in die Garage stellen, sondern sie genau dahin pilotieren, wo ein Sportwagen vom Schlage eines New Stratos auch hingehört: in den Grenzbereich. Auf der Rally Isla Mallorca waren die beiden Stoscheks in ihrem Vorausfahrzeug dermassen schnell unterwegs, dass ihnen mitten in der Nacht in einer engen Rechtskurve die Strasse ausging und sie ihren New Stratos mit lädierter Front abstellen mussten. Das konnte die stolzen New Stratos-Besitzer aber nicht davon abhalten, bereits den nächsten Einsatz als Vorausfahrzeug zu planen. Kaum aus der italienischen Werkstatt zurück, wurde der schnelle Keil in die nächste Prüfung geschickt. Auf der AvD Sachsen-Rallye präsentierte sich der New Stratos zwische

Im Westen nicht viel Neues.

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„Fuck you and the horse you rode in on“, begrüsst mich die nett gemeinte Beleidigung auf den Bikerwesten des Hell Fire Canyon Club, während ich inmitten einer nicht enden wollenden Blechlawine auf dem Highway 101 in Richtung Hollywood Hills schleiche. Ich bin auf dem Weg zur Fremd-Arbeit, zwei harte Tage mit Erik, mein künftiger Mentor und Mitglied einer martialisch ausstaffierten, musikalisch versierten und mit grossen Herzen ausgestatteten Biker Gang, stehen mir bevor. Zu Eriks Kumpels, die auf zweirädrigen Liebhaberstücken meist englischer und italienischer Provenienz durch ihre zweite Lebenshälfte bollern, zählen so illustre Typen wie Billy Morrison (The Cult), Steve Jones (Sex Pistols) oder Danny Boy O’Connor (House of Pain). Leider reichte meine eigene musikalische Karriere nicht weiter als zur Mitgliedschaft in einem Jugend-Akkordeon-Orchester, aber was Motorräder angeht, kann ich durchaus mithalten: Benelli, Laverda, BSA, Norton, Triumph, Ducati... die Maschinen, die zum Fuhrp

Raumfahrzeug im Stil der 30er.

Richard Buckminster Fuller hiess der Mann, der diese stromlinienförmige Mischung aus VW Bus und Zeppelin vor rund 80 (in Worten: achtzig!) Jahren auf die Strasse brachte. Der amerikanische Architekt, Designer, Wissenschaftler, Philosoph, Forscher, Entwickler und Schriftsteller versuchte schon damals genau das zu verwirklichen, was sich heute fast jedes Unternehmen auf die grüne Fahne schreibt: den grösstmöglichen Nutzen durch den geringstmöglichen Aufwand an Energie und Material zu erzielen. Zu einer Zeit, wo sich in den Tanks amerikanischer Strassenkreuzer bereits im Leerlauf mächtige Strudel bildeten, verbrauchte der Dymaxion gerade mal 7,8 Liter auf 100 Kilometer, transportierte dabei locker elf Passagiere und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 193 km/h - unfassbare Werte in den dreissiger Jahren. Nach einem tragischen Unfall auf der Weltausstellung 1933 in Chicago verstarb bedauerlicherweise nicht nur der Fahrer, sondern das gesamte Projekt. Aber wie das so ist mit grossen, v

Manche Dinos sterben nicht aus.

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(Kein Dino, aber gemeinsame Gene.) Der Dino lebt. Bertone und Pininfarina sei Dank, denn manche Formen sind so wunderschön und zeitlos gezeichnet, dass die Automobile, die sie kleiden, von ihren glücklichen Besitzern über viele Jahrzehnte hinweg liebevoll gehegt und gepflegt werden. Und, wen wundert es, für strahlende Augen und hüpfende Herzen sorgen, wo immer sie auftauchen. An dieser Stelle geht ein Dankeschön an formfreu.de, denn dort finden sich aktuell eine Menge sehr, sehr schöner Fotos von der Sonderschau Dino auf der vergangenen Retro Classics. Und auch ein Mock-up des New Stratos im -immer noch attraktiven- Alitalia Dress zeigt eindrucksvoll, wie weit die Evolution hätte gehen können, wenn Lancia... aber lassen wir das. Erfreuen wir uns lieber an den Bildern: www.formfreu.de

Unsere Stadt soll schöner werden.

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In der Nachbarschaft der Mitte der Großstadt, in der ich lebe, sieht es so aus wie in jeder Nachbarschaft jeder Mitte jeder Großstadt: kein freier Meter Asphalt neben dem Gehsteig, gnadenlos zugeparkte Strassen, unermüdlich kreisende Autos auf der verzweifelten Suche nach dem letzten freien Stellplatz, das Ganze lückenlos überwacht von provisonsmotivierten Hüterinnen kommunaler Parkraumbewirtschaftung - ein Bild, mit dem jeder Großstadtbewohner leben muss. Über die Ästhetik dieses Bildes -und nicht etwa den innerstädtischen Parkplatzmangel- mache ich mir zunehmend Gedanken. Initiiert wurden diese von drei Automobilen, deren Besitzer irgendwo in meiner Nachbarschaft wohnen, und die wie Leuchtfeuer aus dem graumetallicfarbenen Einheitsbrei moderner Personenkraftwagen ragen: Ein himmelblauer NSU Ro 80, vor über 40 Jahren vom Designer Claus Luthe als stilprägender Impuls gezeichnet, dessen revolutionäre Form keilförmig und konsequent das Erscheinungsbild ganzer Fahrzeuggenerationen geprägt

Vergleichende Partnerwahl.

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(Screenshot: ÜSTRA Werbefilm) Heute habe ich mir nach dem Spontankauf eines wichtigen deutschen Automagazins ein zweifelhaftes Lesevergnügen gegönnt: das Studium eines dieser regelmäßig publizierten Vergleichstests ( def.: Vergleichende Überprüfung unterschiedlicher, auch ausländischer Automobile meist innerhalb einer Fahrzeugklasse, in dessen Verlauf anhand definierter Bewertungskriterien und mit Hilfe standardisierter Messverfahren objektivierbare Daten ermittelt werden und wo am Ende ein VW gewinnt ). Vielleicht war es die Langeweile beim Lesen, die meine Gedanken auf eine Reise ins Reich der Phantasie schickten - jedenfalls spielte sich während der Lektüre das folgende imaginierte Szenerio vor meinem inneren Auge ab: Ein alter, nur in meiner Einbildung lebender Freund, der seine Brötchen als Testingenieur bei einem grossen deutschen Automagazin verdient, hat sich nach der Trennung von seiner langjährigen Lebensabschnitts-Gefährtin und der darauf folgenden Übergangsphase voll flücht

Zuhause auf dem Nürburgring?

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(Screenshot GT 5: Daniela Haug) Im Gegenteil: Seit Weihnachten ist der Nürburgring bei mir zuhause. Eine sehr, sehr gute Fee (Name der Redaktion bekannt) hat mir nämlich eine Playstation 3 mit Gran Turismo 5 beschert - ein Wunsch, den ich zunächst kaum zu äußern wagte. Ein Computerspiel? Für mich? In meinem Alter? Könnte man Kopfschütteln nicht nur ernten, sondern auch verkaufen, ich wäre ein gemachter Mann. Ich glaube, es war im Sommer, als ich im Netz die ersten GT 5 Vorab-Sequenzen von der Nordschleife gesehen habe. Innerhalb weniger Sekunden war es passiert. Irgendwo in meinem Hippocampus entstieg der Zombie einer totgeglaubten Erinnerung seiner grünen Hölle und feuerte aus allen Synapsen in den frontalen Cortex: Nür!Burg!Ring! Von da an verging kein Herbst- und Wintertag, an dem ich nicht mit dem höchstpersönlichen Ankauf einer PS3 mit GT5 gedroht habe, sollte sich die Weihnachtsfrau auf diesem Ohr taub stellen. Zu meiner grenzenlosen Freude hat sie meinen Wunsch nicht nur erhört