Less speed. More fun.


Kürzlich jagte Gavin Green, Kolumnist des englischen CAR Magazins, mit einer Topspeed von 72 km/h den Col du Galibier hinunter. Dabei, so schreibt er, hätte er mehr Spaß gehabt als in einem McLaren MP4-12C oder Ferrari 458 mit doppeltem Tempo.

Gavin Green saß auf einem Rennrad.

Ich kann sein Erlebnis sehr gut nachvollziehen. Zunehmend machen die heutigen Super/Sportwagen erst ab einer Geschwindigkeit Spaß, die nur auf einer Rennstrecke zu realisieren ist. Bei 100 km/h bewegen sie sich so einschläfernd, spaßfrei und computerkontrolliert wie eine normale Familienkutsche.

Sicher, ich bin auch schon mit solch längsdynamisch optimierten Supersportwagen auf einem freien Stück Autobahn über 300 km/h gefahren. Und klar, man kann so etwas aufregend nennen.

Aber Spaß macht es nicht.

Leichte Sportwagen dagegen, die auf jeden Lenkbefehl agil und messerscharf reagieren, die ansatzlos beschleunigen und auf kurzem Weg präzise bremsen -sagen wir mal wie ein Caterham 7 oder Lotus Elise- lassen das Herz des Fahrers bereits ab Schrittgeschwindigkeit jubilieren. Manche historischen Rennfahrzeuge schaffen das übrigens sogar im Stand. Ich erinnere mich da gerne an die Mille Miglia in einem 300 SL, wo jeder einzelne Meter ein Erlebnis war.

Mit wenig Speed viel Spaß, das wäre doch mal ein reizvoller Titel für das Lastenheft eines Sportwagenherstellers. Und wenn der neue Kurvenkünstler dann noch bezahlbar und gerne auch offen ist, dann setze ich meinen Namen ganz oben auf die Bestellliste.

Den Artikel von Gavin Green findet man übrigens hier:

http://tinyurl.com/42fm8nr

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