Lautlos in die Zukunft.


(Foto: MIA)

Man kann sich dem Thema Elektromobilität von vielen Seiten nähern: Von Realisierbarkeit und Effizienz, von CO2-Bilanz und erneuerbaren Energien, von Finanzierbarkeit und öffentlicher Förderung, von Akkurecycling und Solartankstellen und nicht zuletzt von der Einbindung in andere Mobilitätskonzepte.

Ich nähere mich dem Thema von der Berliner Wilhelmstrasse her. Hier, in einem Ladengeschäft mit der Hausnummer 93, habe ich mich mit Manuela Dannenberg verabredet, Mitinhaberin und Geschäftsführerin von Lautlos in Deutschland. Das noch junge, aber durchaus erfolgreiche Start-up beschäftigt sich mit nichts anderem als eMobility. Vom Pedelec über eBikes und eRoller bis hin zu Elektroautos und –transportern kann hier nahezu alles besichtigt, angefasst, erklärt, probegefahren, gemietet und gekauft werden, was schon heute lautlos über Deutschlands Straßen rollt.

Darunter auch das GRACE, mein erstes eBike-Erlebnis in Berlin. Über zwei Jahre ist es her, als mir Mikel Hecken den Prototypen seines GRACE in die Hand gedrückt hat. Seit meiner Jugend mit Muskelkraft-betriebenen Rennrädern und Mountain Bikes eng vertraut, stand ich diesem neuen elektrifizierten Zweirad leicht skeptisch gegenüber. Aber nicht lange. Das durchdesignte eBike zog allen Vorurteilen, die unter der Bezeichnung „Senioren-geeignetes Fahrrad mit Hilfsmotor“ existieren, dermaßen schnell und lässig davon, dass ich mich schon nach wenigen adrenalingeschwängerten Testkilometern ernsthaft mit seinem Ankauf beschäftigt habe.

Dass ich die Absicht nicht unverzüglich in die Tat umgesetzt habe, lag daran, dass ich ein paar Fragen, die bei solchen Kaufüberlegungen unweigerlich auftauchen, nicht zufriedenstellend beantworten konnte.

So macht ein Elektrofahrzeug für mich nur Sinn, wenn ich den Strom aus erneuerbaren Quellen beziehe. Gut, beziehe ich heute. Aber wie sieht es aus, wenn ich nicht zuhause nachtanken kann? Schließe ich mein Bike dann an ein Atom- oder Kohlekraftwerk an? Von der Nachladeproblematik abgesehen, wie bekomme ich überhaupt ein 31 kg schweres Objekt der Diebesbegierde hoch in die Dachgeschosswohnung, wenn kein Kellerraum zur Verfügung steht? Ist ein Pedelec mit abnehmbarem Akku dann vielleicht sinnvoller? Was gibt es überhaupt an tragbaren zweirädrigen Alternativen? Oder kann ich die Hausverwaltung überzeugen, mir im Hinterhof einen eigenen Stromkasten anzubringen?

Da wir gerade beim Thema sind: Könnten wir dann auch direkt unseren mit Explosionskraftstoff betriebenen Firmenwagen, der allen Mitarbeitern zur Verfügung steht, gegen ein Elektroauto austauschen? Ist das in unserem Alltags-Geschäftsleben eine realistische Alternative? Oder soll ich lieber auf die Hunderte von Millionen an öffentlichen Fördergeldern warten, die unser Land zu einem weltweit bestaunten Schaufenster für Elektromobilität machen und mir ganz nebenbei den Einstieg in die schöne neue Welt der Mobilität erleichtern sollen?

Weil ich finanziellen Versprechungen der Regierung nicht unbedingt traue und sowieso eher der ungeduldige Typ bin, habe ich mich gegen das Warten und für eine ganz persönliche Testreihe entschieden. Ich will endlich selbst erfahren, wie sich die neue eMobility in meinen Alltag integrieren lässt, Fahrspaß eingeschlossen.

Deshalb mein Besuch bei Lautlos durch Deutschland. Nach einer Stunde intensiven Wissenstransfers durch die äußerst kompetente Geschäftsführerin leite ich demnächst den zweiten Schritt ein: Mir die ersten Elektromobile zu mieten. Vielleicht fange ich mit einem Pedelec an. Ein, zwei Wochen später wechsle ich dann auf ein schnelles eBike, und wenn ich dessen Alltagstauglichkeit getestet habe, wage ich mich an mein erstes Elektroauto. Das umfangreiche Mietangebot von Lautlos durch Deutschland macht’s möglich.

Wer wie ich in seinem eigenen Alltag erfahren will, was heute mit Elektromobilität schon so alles möglich ist, braucht dafür nicht extra lautstark nach Berlin zu reisen. Lautlos durch Deutschland hat mittlerweile 18 Partner, Tendenz stark steigend.

http://www.lautlos-durch-deutschland.de/home/
http://www.grace.de/#/main/home/

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